13.11.2025 – Die Schere zwischen Personen im „erwerbsfähigen Alter“ (20 bis unter 65-Jährige) bzw. tatsächlich Erwerbstätigen einerseits und Personen im Pensionsalter droht weiter auseinanderzugehen – und zwar recht deutlich, wenn es nach dem Hauptszenario der Statistik Austria geht: Bis 2050 könnten auf eine Person im Pensionsalter nur noch zwei im Erwerbsalter kommen. 2024 war das Verhältnis 1 zu 3.
Die Anzahl der 20- bis 64-Jährigen hat 2024 mit 5,57 Millionen oder einem Anteil von 60,7 Prozent der Bevölkerung ein Maximum erreicht. Das stellte die Statistik Austria am Mittwoch fest (lesen Sie dazu in der heutigen Ausgabe auch den Beitrag „Österreich altert künftig kräftig“).
Bis 2040 wird diese Anzahl laut Prognose („Hauptszenario“) um rund eine Viertelmillion sinken und dann 56,5 Prozent der Bevölkerung entsprechen. Bis 2080 soll ihr Anteil weiter auf 53,9 Prozent fallen.
Demgegenüber wächst die Altersgruppe „65 plus“ in dieser Berechnung von 20,0 Prozent (2024) auf 26,2 Prozent 2040 und schließlich 29,7 Prozent 2080.
Für das Pensionssystem bzw. die Altersvorsorge sind die Daten nicht zuletzt deshalb relevant, weil die Vorhersagen auch einen Blick darauf erlauben, wie sich das quantitative Verhältnis der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zur Bevölkerung im Pensionsalter entwickelt.
Laut Statistik Austria kommt im Jahr 2050 auf zwei Personen im Erwerbsalter eine Person im Pensionsalter (2024: 3,0). 2080 kommt auf nur noch 1,8 Personen im Erwerbsalter eine im Pensionsalter.
Von den Personen im erwerbsfähigen Alter zu unterscheiden sind die tatsächlich Erwerbstätigen, die „Erwerbspersonen“.
Zu dieser Gruppe werden gemäß ILO-Konzept (ILO: Internationale Arbeitsorganisation) Selbstständige und mithelfende Familienangehörige, unselbstständig Beschäftigte, Arbeitslose sowie Präsenz- und Zivildiener gezählt.
Als erwerbstätig gilt, wer in der Referenzwoche mindestens eine Stunde gearbeitet hat; als arbeitslos gilt, wer in diesem Sinne nicht erwerbstätig war, aktuell aktive Schritte zur Arbeitssuche getätigt hat und kurzfristig zu arbeiten beginnen könnte.
Die Erwerbspersonenprognose wird in zwei Szenarien erstellt: als konstantes Szenario und als Trendszenario.
| Szenario | Beschreibung des Szenarios |
|---|---|
| Quelle: Statistik Austria | |
| Konstantes Szenario
| Dieses Szenario hält die alters- und geschlechtsspezifischen Erwerbsquoten auf dem Niveau von 2024 konstant. |
| Trend-szenario
| Dieses Szenario berücksichtigt einerseits die beobachteten Trends in der Erwerbsbeteiligung seit 2004, andererseits werden auch darüberhinausgehende Veränderungen, wie beispielsweise der Anstieg der Erwerbsbeteiligung 60- bis 64-jähriger Frauen im Zuge der Anhebung des gesetzliche Pensionsantrittsalters, in die Annahmen integriert. |
Im „Trendszenario“ wird die Anzahl der Erwerbspersonen im Jahr 2040 um rund 0,8 Prozent geringer sein als 2024. In absoluten Zahlen: Sie wird von 4,78 auf 4,74 Millionen sinken. Der Prognose zufolge verringert sie sich bis 2080 weiter auf 4,36 Millionen Personen.
Bliebe die alters- und geschlechtsspezifische Erwerbsbeteiligung auf dem Niveau von 2024 konstant, so wäre bis 2040 mit einem Rückgang der Erwerbspersonenzahl um 3,0 Prozent auf 4,64 Millionen zu rechnen. 2080 liegt sie in der Prognose nur noch bei 4,23 Millionen (–11,6 Prozent gegenüber 2024).
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