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KFV warnt vor Elektro- und Akku-Brandrisiken

27.10.2025 – Elektrisch bedingte Brandrisiken werden in Österreichs Haushalten vielfach unterschätzt, stellt das KFV fest. Das betrifft beispielsweise „Mehrfachsteckdosen-Ketten“ oder auch Gefahren, die durch Lithium-Akkus entstehen können. In der Steiermark haben in den letzten drei Jahren in 64 Fällen Akkus Brände ausgelöst.

Batteriesymbol, Blitz (Bild: Getty Images/Unsplash)
Bild: Getty Images/Unsplash

Rund 16 Prozent der Brände in Österreich werden durch elektrische Energie verursacht, macht das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) unter Berufung auf die Brandschadenstatistik der österreichischen Brandverhütungsstellen aufmerksam.

„Mindestens 1.356 Brände gehen also auf defekte Elektrogeräte, beschädigte Kabel, Überlastung von Leitungen oder unsachgemäßen Einsatz von Elektroinstallationen zurück.“

Im Schnitt 21 Lithium-Akkus pro Haushalt

Im Durchschnitt seien in einem österreichischen Haushalt 21 Lithium-Akkus pro Haushalt anzutreffen. Das habe eine KFV-Untersuchung vom November 2024 gezeigt. Zu finden seien sie etwa in elektrischen Zahnbürsten, blinkendem Spielzeug, E-Scootern, Smart Home-Geräten, Staubsauger-Robotern, E-Zigaretten, Mixern, Wasserkochern, Kaffeemaschinen, Mobil- oder Fernsehgeräten.

Durch schadhafte Isolierungen oder Beschädigungen am Gerät, Materialfehler, Überlastungen an elektrischen Anschlüssen oder Leitungen und fehlerhafte Installationen etwa könne es zu Elektrobränden kommen. Auch Akkubrände seien ein unterschätztes Risiko.

Die Prävention in Österreichs Haushalten ist laut KFV aber noch ausbaufähig. Rund 39 Prozent der Befragten gaben in einer aktuellen KFV-Umfrage an, keinen Rauchmelder im Haushalt zu haben. „Rund 38 Prozent haben keinen Feuerlöscher zuhause zur Hand; 16 Prozent der Befragten kannten die richtige Nummer der Feuerwehr – 122 – nicht““, ergänzt KFV-Direktor Christian Schimanofsky.

Gefährliche Verlängerungen

Eine weniger bedachte Gefahr sei Überlastung: Stromkreise könnten etwa durch Verbinden mehrerer Mehrfachsteckdosen thermisch überlastet, Isolierungen sowie Kabel beschädigt und zum Schmelzen gebracht werden, warnt das KFV. Dies wiederum könne zum Kurzschluss und zum Brand führen.

Der Umfrage zufolge nutzen mehr als 88 Prozent regelmäßig Mehrfachsteckdosen im Haushalt. Rund 60 Prozent kennen allerdings die Belastungsgrenzen von Mehrfachsteckdosen nicht. „15 Prozent gaben zu, Mehrfachsteckdosen in brandgefährlichen Ketten aneinander zu schließen“, so das KFV.

Rund ein Drittel gab an, mehr als zwei leistungsstarke Geräte an einer Mehrfachsteckdose anzuschließen. Das KFV spricht von einem „riskanten Unterfangen“, da auch die benötigten Wattleistungen mitunter gerne unterschätzt würden.

„Beispielsweise unterschätzten rund 45 Prozent der Befragten die benötigten Wattleistungen von Kaffeemaschinen, rund 72 Prozent lagen beim recht leistungsstarken Wasserkocher weit darunter sowie auch 42 Prozent beim Elektro-Backofen, der einen recht hohen Verbrauch aufweist.“

Steiermark: 64 akkubedingte Brände in den letzten drei Jahren

In puncto Akku-Brandgefahr sei insbesondere der Ladevorgang kritisch. Überladung, falsche Ladegräte und auch mechanische Schäden – zum Beispiel Stürze, Hitze, Kälte – gälten als Risikofaktoren für Brandentstehung.

Wenn der Akku brennt, „dann mit schwerwiegenden Auswirkungen“, betont Herbert Hasenbichler, Geschäftsführer der Brandverhütungsstelle Steiermark. „Besonders kritisch sind hier mögliche Kettenreaktionen in Akkus, die Wiederentzündungen auslösen sowie Stichflammen und hochentzündliche Gase freisetzen können.“

Laut Datenbank zur Brandursachenermittlung für die Steiermark seien in den vergangenen drei Jahren in 64 Fällen Akkus Brandverursacher gewesen, heißt es in der Mitteilung des KFV. Dabei ist von einer Zunahme von Bränden durch Akkus die Rede: 2022 hatten sie einen Anteil von 8,7 Prozent an den elektrischen Ursachen, 2024 13,3 Prozent.

„Nicht selten kam es zu einer plötzlichen Entzündung während des Ladevorganges. Aber auch eingelagerte oder defekte Akkus können von selbst zu brennen beginnen, wie unter anderem bei Gartengeräten, Rasenmähroboter oder E-Scooter. Mechanische Beschädigungen, wie zum Beispiel nach dem Herunterfallen, sowie zu hohe oder zu tiefe Temperaturen erhöhen mitunter das Risiko.“

Maßnahmen zur Prävention

Durch geeignete Ladeeinrichtungen, die regelmäßige Überprüfung von Geräten, Akkus, Anschlüssen und Sicherheitsvorrichtungen sowie das Beseitigen entflammbarer Gegenstände im Umkreis könne man bereits wichtige Schritte für mehr Sicherheit setzen.

Weiters rät das KFV, in allen Wohnräumen – außer in Küche und Bad – einen Rauchwarnmelder zu montieren.

Auch geeignete Löschmittel sollten griffbereit sein. Schimanofsky: „Wir sehen in der Praxis, dass einfache Maßnahmen oft viel ausrichten, um schwere Brände zu verhindern.“

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