Städtische: Auto-Bestand hat immer mehr PS

15.7.2025 – Die Wiener Städtische hat ihren Bestand analysiert und herausgefunden: 2015 hatten die Autos im Österreich-Schnitt 109 PS. Inzwischen hat sich das geändert: 2024 brachten sie bereits 129 PS auf die Straße. Starke Motorisierung wird den Städtische-Daten nach vor allem in Vorarlberg und Wien geschätzt. Den größten „PS-Zuwachs“ gab es in Vorarlberg und dem Burgenland.

Tachometer (Bild: Arek Socha/Pixabay)
Bild: Arek Socha/Pixabay

Wenn es ums Auto geht, scheinen die Österreicher das „Tool Time“-Sehern wohlvertraute Motto „Mehr Power!“ verinnerlicht zu haben: Die Wiener Städtische Versicherung AG ortet aufgrund einer Analyse ihres Versicherungsbestandes eine „Vorliebe für leistungsstarke Fahrzeuge“.

Die durchschnittliche PS-Stärke sei innerhalb von zehn Jahren um 18,1 Prozent gestiegen, von rund 109 PS 2015 auf 129 im Jahr 2024. Selbst während der Pandemie und trotz Diskussionen um Klimaschutz und alternative Antriebe sei die Leistung der Fahrzeuge kontinuierlich gewachsen.

„Trotz des steigenden Umweltbewusstseins entscheiden sich viele Menschen für leistungsstärkere Fahrzeuge – Komfort, Fahrdynamik und Sicherheitsgefühl spielen hier die entscheidende Rolle“, kommentiert Vorstandsdirektorin Doris Wendler.

Entwicklung der durchschnittlichen PS-Stärke, Österreich (Daten: Wiener Städtische; Grafik: Lampert)

Vorarlberger, Wiener und Salzburger neigen zu Kraftpaketen

Nach den Daten der Städtischen führt Vorarlberg die Tabelle der PS-Affinität an: 141 PS hat man im westlichsten Bundesland durchschnittlich unter der Haube. „Hier stieg der PS-Wert innerhalb von zehn Jahren um 22,6 Prozent“, merkt der Versicherer an.

Die Bundeshauptstadt steht dem Ländle kaum nach: Mit durchschnittlich 140 PS liegt sie nur eine Pferdestärke zurück. Salzburg weist den dritthöchsten Wert aus: 135 PS.

Die anderen Bundesländer halten mehr oder weniger großen Abstand. Am genügsamsten zeigen sich die Nieder- und Oberösterreicher mit jeweils 122 PS. Auf fast denselben Wert kommen die Steiermark und Kärnten/Osttirol (jeweils 123 PS).

Das Mittelfeld bilden demzufolge Tirol und das Burgenland, wo man im Schnitt mit 126 bzw. 128 PS unterwegs ist.

Größte Steigerungen ganz im Westen und ganz im Osten

Mit den bereits erwähnten +22,6 Prozent belegt Vorarlberg auch den ersten Platz, was die Zuwachsraten gegenüber 2015 angeht. Die zweitgrößte Steigerung weist das Burgenland auf (+21,2 Prozent), gefolgt von Salzburg (+19,8 Prozent) und Wien (+19,0 Prozent).

PS-Zuwachs 2015–2024, nach Bundesländern (Daten: Wiener Städtische; Grafik: Lampert)

Zunehmend e-mobil – auf noch niedrigem Niveau

Warum der PS-Anstieg? Ein Grund sei der wachsende Anteil der Elektroautos, heißt es aus der Städtischen. „Denn viele der neuen E-Autos, die mittlerweile auf Österreichs Straßen unterwegs sind, weisen Motorleistungen deutlich jenseits der 100-PS-Marke auf.“

Bislang stellen sie freilich nur einen relativ kleinen Teil der österreichischen Kfz-Flotte. Rein elektrisch betrieben waren 2024 lediglich 3,8 Prozent der Pkw. Wenn man die Hybridantriebe – Benzin oder Diesel plus Elektro – hinzuzählt, kommt man auf rund 10 Prozent (VersicherungsJournal 26.2.2025).

Bei den Neuzulassungen sieht die Sache anders aus: 2024 wurden zwar, anders als in den Vorjahren, weniger neue Elektroautos angemeldet, sie stellten aber dennoch 17,6 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen. Alternative Antriebe insgesamt kamen auf 49,5 Prozent der Pkw-Neuzulassungen (VersicherungsJournal 15.1.2025).

Deutlich mehr neue Elektro-Pkw in der ersten Jahreshälfte

Im ersten Halbjahr war der Anteil der Elektroautos an den Pkw-Neuzulassungen wieder deutlich höher: laut Statistik Austria 22,0 Prozent (31.534 Stück; +42,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2024).

Alle alternativen Antriebe zusammen stellten 59,3 Prozent der Pkw-Neuzulassungen (84.853 Stück; +36,8 Prozent). Reine Benziner kamen nur auf einen Anteil von 28,3 Prozent, reine Diesel auf 12,3 Prozent.

Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 143.051 Pkw neuzugelassen – um 5,9 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2025.

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