10.7.2025 – Mehr als 120.000 Kinder brauchten letztes Jahr unfallbedingt eine Behandlung im Krankenhaus. Fast die Hälfte der Verletzungen geschah zu Hause, ein knappes Drittel bei Sport- und Freizeitaktivitäten.
2024 verletzten sich österreichweit 121.700 Kinder im Alter von bis zu 14 Jahren – also fast jedes zehnte Kind dieser Altersgruppe – so schwer, dass sie ins Spital mussten.
Dies teilte das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) vor kurzem mit und sprach von einer Zunahme um fünf Prozent gegenüber 2023.
Als „besonders auffällig“ bezeichnet das KFV die Zunahme der Unfälle bei den 10- bis 14-Jährigen, die sich auf +17 Prozent belief. Insgesamt war fast die Hälfte aller verletzten Kinder (rund 45 Prozent) zwischen 10 und 14 Jahre alt.
15 Kinder im Alter von bis zu 14 Jahren kamen durch Unfälle ums Leben.
41 Prozent der Unfälle ereigneten sich im Haushalt. Überwiegend handelte es sich um Stürze (66 Prozent) – oft von Hockern, Betten oder beim Laufen in der Wohnung – und Zusammenstöße mit Objekten, Personen oder Tieren (22 Prozent).
Auch in Türen eingeklemmte Finger, Trampolinunfälle, Bisse von Haustieren, Verbrühungen, Quetschungen und Schnittverletzungen sind laut der KFV-Kinderunfallbilanz häufige Gründe für eine Spitalsbehandlung.
Die zweite große Unfallgruppe hat mit Sport- und Freizeitaktivitäten zu tun. Rund ein Drittel (30 Prozent) der Unfälle hängt mit ihnen zusammen.
Auch hier sind Stürze eine häufige Unfallart. Besonders oft spielten auch Softbälle, Trampoline, Klettergeräte, Schaukeln und Rutschen bei Unfällen eine Rolle. Verletzungen bei Ballspielen wie Fuß-, Volley- oder Basketball stellten außerdem ein Drittel der Schulunfälle.
Sechs Prozent der Unfälle mit Verletzungsfolge geschahen im Bereich Verkehr, vier Kinder wurden bei Verkehrsunfällen getötet.
Zur Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen weist das KFV gesondert Daten aus.
Hier seien die Unfallzahlen gestiegen, bei bestimmten Unfallarten stark: Das KFV erwähnt ein deutliches Plus bei Stürzen (+3.700 Fälle), Zusammenstößen mit Objekten oder Personen (+2.000), Schnittverletzungen (+1.400) sowie Fällen körperlicher Überbeanspruchung (+500).
„Mehr als die Hälfte der dokumentierten Unfälle passierte beim Sport oder Spiel, besonders häufig im Zusammenhang mit einem Ball“, berichtet das KFV. Weitere klassische Sportunfälle wie Stürze, Ausrutschen, Umknicken oder Zusammenstöße prägten das Verletzungsgeschehen.
Basket-, Volley- und Fußball seien dabei die häufigsten Sportarten mit Verletzungsrisiko.
„Wir brauchen neben einem guten Sicherheitsbewusstsein für den Bereich Verkehr in Österreich auch eine verschärfte Gefahrenwahrnehmung für den Haushalts- und Freizeitbereich“, kommentiert Johanna Trauner-Karner die Zahlen.
„Die Unfallgefahr wird in diesen Bereichen stark unterschätzt“, so die Leiterin des Fachbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV weiter.
Das KFV selbst informiert in einer App namens „Hoppala“ zum Thema Kindersicherheit und gibt darin Eltern und Erziehungsberechtigten Tipps.
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