25.7.2025 – Nur noch vier Versicherungsunternehmen bieten die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge an. 2024 gab es knapp mehr als 8.000 Neuverträge, die Gesamtzahl der Verträge sank deutlich auf 782.000. Die Performance war im Vorjahr zwar positiv, das verwaltete Vermögen reduzierte sich aber aufgrund des Auslaufens alter Verträge.
Seit 2013 veröffentlicht die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) jährlich eine Studie zur prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge (PZV). Der nun vorliegende Bericht über das Jahr 2024 geht auf die Zahl der Verträge, Prämien und Informationen über das verwaltete Vermögen ein.
Durch die signifikante Kürzung der staatlichen Förderung im Jahr 2012 sowie durch die schwachen Veranlagungsergebnisse im Niedrigzinsumfeld habe die Attraktivität der PZV als Anlage- und Vorsorgeprodukt stark gelitten, so die FMA.
Bereits seit mehr als zehn Jahren schließen Kapitalanlagegesellschaften keine neuen Verträge mehr ab. Derzeit bieten nur noch vier Versicherungsunternehmen den Abschluss neuer Verträge an, wobei mehr als die Hälfte der Prämien von einer einzigen Versicherungsgruppe vereinnahmt wird.
Maximal konnten im Vorjahr 3.337,85 Euro prämienbegünstigt eingezahlt werden (2023: 3.222,18 Euro). Die höchstmögliche staatliche Prämie (4,25 Prozent der eingezahlten Prämien) betrug damit 141,86 Euro, was weiterhin deutlich unter dem Höchstwert von 2009 (210,35 Euro) lag.
Das zweite Jahr in Folge stieg die Anzahl der Neuverträge 2024 wieder leicht an. 8.077 Verträge bedeuten gegenüber dem Jahr davor (VersicherungsJournal 2.7.2024) ein Plus von 8,4 Prozent – allerdings auf einem äußerst niedrigen Niveau; zehn Jahre davor gab es noch mehr als 29.000 Neuverträge.
Die Anzahl der Neuverträge könne aber die Zahl der auslaufenden oder gekündigten Verträge bei weitem nicht kompensieren, betont die FMA. Die Anzahl der Verträge sank aus diesem Grund von rund 839.000 im Jahr 2023 um 6,83 Prozent auf nur noch rund 782.000.
Gegenüber dem Höchststand von mehr als 1,6 Millionen Verträgen im Jahr 2012 habe sich damit der Bestand mehr als halbiert, so die FMA.
Deutlich weniger verändert haben sich die abgegrenzten Prämien: Sie reduzierten sich 2024 nur um 4,81 Prozent auf 637,31 Millionen Euro. Grund dafür sei, dass aufgrund der langen Laufzeit des Produkts weiterhin Prämien für in der Vergangenheit abgeschlossene Verträge einbezahlt werden.
Die optimistischen Aktienmärkte und die tendenziell fallenden Zinsen hätten 2024 für eine positive Performance gesorgt, heißt es in der Studie. Die volumensgewichtete Gesamtperformance (vor Kosten) reduzierte sich gegenüber dem Jahr davor allerdings von 6,11 auf 2,88 Prozent.
Basis für die Berechnung der Performance sei das veranlagte Gesamtkapital, das sich aus den kumulierten Kundenprämien und der staatlichen Prämie zusammensetzt, erläutert die FMA.
Das verwaltete Vermögen sei aufgrund des fortschreitenden Auslaufens alter Verträge dennoch gesunken; mit Jahresende 2024 verwalteten die PZV-Anbieter insgesamt ein Anlagevermögen von 8,68 Milliarden Euro, um 0,75 Prozent weniger als per Ultimo 2023.
In diese Berechnungen fließen die Angaben von 19 Versicherungsunternehmen ein, die derzeit (noch) über bestehende PZV-Verträge verfügen. Neun dieser Unternehmen konnten im Vorjahr einen Anstieg des verwalteten Vermögens verzeichnen.
Der FMA-Bericht „Der Markt für die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge 2024“ kann von einer Website der FMA als PDF (519 KB) heruntergeladen werden.
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