23.7.2025 – Fast eine halbe Million mehr Menschen sind heute in Österreich privat krankenversichert als vor zehn Jahren. Zurückzuführen sei dies vor allem auf die steigende Zahl von Wahlarztversicherungen, heißt es in einer Analyse der Vergleichsplattform krankenversichern.at. Die prozentuell meisten Privatversicherten gibt es in Kärnten, die wenigsten in Niederösterreich.
Die Zahl der in Österreich privat Krankenversicherten ist in den letzten zehn Jahren um fast 500.000 gestiegen und hat 2024 mit mehr als 3,57 Millionen einen neuen Höchststand erreicht. Das zeigt eine Marktanalyse der Avers Versicherungsmakler GmbH, Betreiberin der Vergleichsplattform krankenversichern.at.
Der Zuwachs um 69.326 Personen im Jahr 2024 gegenüber dem Jahr davor sei der größte absolute Anstieg innerhalb eines Jahres seit Beginn der Erhebung. Damit seien mittlerweile 38,94 Prozent der Gesamtbevölkerung privat krankenversichert.
Die Entwicklung zeige, dass sich die Nachfrage nach privaten Versicherungslösungen nicht nur stabilisiert, sondern weiter beschleunigt habe. 2024 könnte sich damit als Trendwende von moderatem zu dynamischem Wachstum etablieren, heißt es in der Analyse.
Noch 2022 hatte die Zahl der Netto-Neukunden mit 14.842 den niedrigsten Wert seit 2014 erreicht. Anschließend kam es zu einem starken Anstieg: 2023 wurden 60.278 Neuversicherte in der Krankenversicherung verzeichnet, im Vorjahr dann 69.326.
Hauptverantwortlich für den starken Anstieg seien Wahlarztversicherungen. Sonderklassenversicherungen würden zwar weiterhin eine Rolle spielen, aktuell gegenüber Wahlarztversicherungen aber etwas in den Hintergrund treten, so Krankenversichern.at
Bereits seit mehreren Jahren sei ein enormer Zulauf zu Wahlarztversicherungen zu beobachten, erläutert Sebastian Arthofer, COO von krankenversichern.at. Die Nachfrage nach Wahlarztversicherungen übertreffe derzeit alle anderen Krankenversicherungsprodukte deutlich.
Die Entwicklung spiegle sich auch in den Leistungen der privaten Krankenversicherungen wider. Arztleistungen stiegen im Jahr 2024 signifikant um 23 Prozent auf 304,56 Millionen Euro, was 15,2 Prozent der Gesamtauszahlungen ausmachte.
Größter Ausgabenblock sei aber weiterhin der Krankenhauskostenersatz mit 1.154,88 Millionen Euro gewesen, was 57,6 Prozent aller Leistungen entspreche.
Die Privatversicherungsquote, also der Anteil der privat Krankenversicherten an der Bevölkerung, ist in Kärnten laut Analyse mit 51,4 Prozent am höchsten, gefolgt von Salzburg (48,5 Prozent) und Wien (45,6 Prozent).
Die niedrigsten Anteile weisen Niederösterreich (28,0 Prozent), Vorarlberg (31,9 Prozent) und das Burgenland (32,3 Prozent) auf.
Die regionalen Unterschiede ließen sich unter anderem auf das regionale Einkommensniveau, die Erreichbarkeit und Qualität öffentlicher Gesundheitsdienste sowie lokale Präferenzen in Bezug auf Vorsorge und Behandlung zurückführen, heißt es in der Studie.
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