6.10.2025 – Letztes Jahr mussten rund 11.800 Menschen wegen Wanderunfällen, meist infolge von Stürzen, ins Spital, berichtet das KFV. In den Herbstmonaten September bis November waren es im Schnitt der letzten drei Jahr etwa 2.600 pro Jahr. Heuer wurden bereits mindestens 48 Todesopfer gezählt. Besondere Risiken im Herbst ergeben sich insbesondere durch niedrigere Temperaturen, frühe Dunkelheit und Rutschgefahr.
Jede Saison hat ihre besonderen Freizeit- und Sport-Unfallrisiken. Im Herbst sind es jene des Wanderns, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) aufmerksam macht.
2024 mussten rund 11.800 Menschen nach Wanderunfällen ins Spital, wie das KFV letzte Woche feststellte. Das sei ein Plus von 17 Prozent gegenüber 2023 – und eine Folge eines „anhaltenden Bergsport-Booms“.
In den Monaten September bis November verletzten sich im Schnitt der Jahre 2022 bis 2024 rund 2.600 Menschen pro Jahr.
Die Zahlen beziehen sich allein auf Wanderunfälle, nicht auf andere alpine Sportarten wie Bergsteigen oder Klettern.
Die meisten Unfälle seien auf Unachtsamkeit, Selbstüberschätzung und ungeeignete Ausrüstung zurückzuführen. Sie führten vor allem zu Stürzen (94 Prozent).
Vor allem Fälle von Ausrutschen hätten zugenommen. Deutlich seltener, aber anteilsmäßig gestiegen im letzten Jahr die Anzahl der Fälle akuter Überbeanspruchung. Gleichzeitig sei jene von Stürzen aus großer Höhe sowie von Stolperunfällen aus geringer Höhe in fast allen Regionen gesunken.
Am relativ häufigsten verletzt werden den Angaben zufolge Knöchel und Fußgelenke (27 Prozent). Knochenbrüche, Sehnen- und Muskelverletzungen stellen die häufigsten Verletzungsarten dar.
Besonders riskant ist oft der Weg zurück ins Tal: Gegen Ende einer Tour ereignen sich mehr Unfälle als zu Beginn, so das KFV. Müde Muskeln und Flüssigkeitsmangel seien Gründe dafür, dass selbst erfahrene Wanderer Fehltritte machen. Zudem würden Gelenke und Kreislauf stark belastet.
„Wer schon beim Aufstieg merkt, dass die Kräfte nachlassen, sollte frühzeitig umkehren oder, falls vorhanden, für den Rückweg die Bergbahn nutzen“, kommentiert Johanna Trauner-Karner, Leiterin der Abteilung Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.
„Wer erst kurz vor dem Tal müde wird oder auf Strecken ohne Seilbahn unterwegs ist, riskiert, dass die Ermüdung zu Unfällen führt.“
127 Menschen starben im vergangenen Jahr beim Wandern und Bergsteigen laut alpiner Unfallstatistik – um über ein Viertel (28 Prozent) mehr als 2023, zitiert das KFV Zahlen des Kuratoriums für alpine Sicherheit (ÖKAS).
2025 wurden bis inklusive 22. September laut KFV-Medienbeobachtung mindestens 48 Todesopfer gezählt. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch höher liegen, so das KFV.
Letztes Jahr gab es nach dieser Zählweise im Vergleichszeitraum 62 Todesopfer, „wobei 2024 ein Ausnahmejahr im negativen Sinn war“.
Häufigste Todesursache ist Herz-Kreislauf-Versagen, dies betreffe vor allem ältere Menschen.
„Regelmäßige Bewegung im Alltag und gezieltes Training sind die beste Vorbereitung auf Wanderungen und Bergtouren“, betont Trauner-Karner.
Und: die richtige Ausrüstung. Entscheidend seien „nicht nur eine gute Schnürung und ein griffiges Profil, sondern auch die Wahl des Schuhtyps“, passend zum Gelände.
Je nach Art, Ziel und „Rahmenbedingungen“ der Wanderung – das KFV spricht beispielsweise niedrigere Temperaturen, frühe Dunkelheit, rutschige Wege, in hochalpinen Lagen allenfalls auch Schneefall an – gibt es weitere Aspekte zu beachten.
„Warme Kleidung, Stirnlampe, Erste-Hilfe-Set und Biwaksack mitzunehmen sowie früh aufzubrechen, um nicht in die Dunkelheit zu geraten – das kann im Ernstfall Leben retten“, so Karner-Trauner. Sicherheit bedeute aber auch, eine Tour zu verschieben, wenn das Wetter nicht mitspielt.
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